Hans-Karl Zeßner-Spitzenberg - Eine Biographie
Hans Karl Zeßner-Spitzenberg war überzeugter und leidenschaftlicher Gegner des Nationalsozialismus. Schon in der Nacht vom 11. zum 12. März 1938 wusste er, dass er verhaftet werden würde und verfasste eine Art politisches Testament unter dem Titel „Bericht an die Gestapo – Mein Leben und Streben.“
„Dem Nationalsozialismus stand ich von jeher ablehnend gegenüber: 1. aus weltanschaulichen und philosophischen Gründen, 2. da ich von jeher jeden Nationalismus, welcher Art immer, für eine Quelle unablässigen Kampfes und Streites hielt und 3. Da dessen politische Grundthese „Ein Volk – Ein Reich“ mir auf die Dauer mit der Souveränität, Staatlichkeit und Selbständigkeit meines angeborenen, österreichischen Vaterlandes und Heimatstaates unvereinbar schien, dem ich als Staatsbürger und eidlich verpflichtetes Staatsbeamter Treue und Hingabe schuldig war.“
Am 18. März wurde Zeßner während der Hl. Messe in der Pfarrkirche Maria Schmerzen
im Kaasgraben (19. Bezirk) verhaftet. Nach sechs Wochen Gefangenschaft im Polizeigefängnis Elisabethpromenade wurde er ins Landesgericht überstellt. Als die Häftlinge anlässlich eines Besuchs von Himmler Meldung erstatten mussten, sprach Zeßner: "Hochschulprofessor Bundeskulturrat Freiherr Zeßner von Spitzenberg“ und gibt als Grund seiner Inhaftierung an: „Weil ich an leitender Stelle in der monarchistischen Bewegung Österreichs tätig bin."
Am 15. Juli 1938 erfolgte mit dem letzten großen "Österreichertransport" die Einweisung ins KZ Dachau. Während des Transports wurde Zeßner von einem Wachtposten derart misshandelt, dass er am 1. August 1938 an seinen inneren Verletzungen starb. Er gilt daher als einer der ersten Österreicher, die in Dachau ermordet wurden. Auf die Frage des Lagerkommandanten von Dachau, ob er wisse, warum er in das KZ gekommen sei, antwortete Zeßner: „Weil ich im Glauben an Gott und an ein christliches Österreich unter der Führung des Hauses Habsburg die einzige Rettung für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit meines Vaterlandes sehe.“
Die Österreich-Ungarische Monarchie war seine Heimat, Nationalismus war ihm fremd, er liebte das Völkerverbindende. Mit den Waffen des Geistes kämpfte er unermüdlich für ein selbständiges und unabhängiges Österreich, gegen den Anschluss an ein nationalsozialistisches Deutschland.
Auch in der Haft und im Konzentrationslager blieb er seinen Grundsätzen unerschütterlich
treu. Am 1. August 1938 starb er im Konzentrationslager Dachau.
Manfried Welan, langjähriger Rektor und Professor der Universität für Bodenkultur (BOKU), und Peter Wiltsche, Archivar der BOKU, wollen den Vergessenen in Erinnerung rufen. Das Buch behandelt ausgewählte Aspekte seines Lebens und Schaffens. Sein Festhalten an seinen Idealen, der Kampf gegen den Nationalsozialismus und sein Eintreten für seinen Glauben und Österreich bis zum Tode war für sie das Faszinosum, das sie weitergeben wollen.
Manfried WELAN / Peter WILTSCHE
„Hans-Karl Zeßner-Spitzenberg — Eine Biographie“
ISBN: 978-3-9504500-7-1 — € 25,- — lieferbar ab 4.5.2020
Hardcover, 160 Seiten, reich bebildert
Johannes Martinek – plattform - Verlag, A-2380 Perchtoldsdorf, Herzogbergstraße 210
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