Dr. phil. Univ.-Prof. Karl Prachar (1925 - 1994)
Karl Prachar kam am 29. Oktober 1925 in Wien in gutbürgerlichen Verhältnissen als einziges Kind seiner Eltern zur Welt. 1943 absolvierte er erfolgreich seine Matura und begann daraufhin das Lehramtsstudium, in welchem er 1947 promovierte. Nach seiner Promotion arbeitete er als Universitätsassistent und erhielt bereits im jungen Alter von 26 Jahren die Lehrbefugnis für das Gesamtgebiet der Mathematik. Er las Lehrveranstaltungen in den unterschiedlichsten Fächern wie Geometrie, Finanzmathematik und Statistik.
1957 veröffentlichte Prachar das Fachbuch „Primzahlenverteilung“, welches bis heute das Standardwerk der analytischen Zahlentheorie ist und ihm internationales Ansehen einbrachte. 1961 übernahm er eine Lehrstelle als außerordentlicher Professor für Mathematik, darstellende Geometrie und Statistik an der Hochschule für Bodenkultur und wurde 1965 vom Extraordinarius zum Ordinarius gehoben. Ab 1958 war Prachar 26 Jahre lang Mitherausgeber des „Journals für die reine und angewandte Mathematik“ und von 1964 bis 1966 Vorsitzender der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft.
Nach seiner Emeritierung 1992 wurde ihm das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse verliehen. Am 27. November 1994 verstarb Karl Prachar im Alter von 69 Jahren in Wien.
Karl Prachar war ein leidenschaftlicher Wanderer, Bergsteiger und Schachspieler. Seine Mitmenschen beschreiben ihn stets als aufrecht, loyal und wohlwollend aber auch als einen gewissenhaften Prüfer.
(Quelle: Peter M. Gruber: Nachruf. In: Almanach der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 145, 1994/1995, S. 485–491 aus dem BOKU Archiv)